Jeder, der in der Gastronomie tätig ist, kennt die alljährliche Pflichtveranstaltung:

Die Hygieneschulung. Und normalerweise ist es ein langer Vortrag von Regeln, Vorschriften, Regeln und noch mehr Vorschriften, wie man hygienisch mit der Verarbeitung von Lebensmitteln umgeht.

Am Mittwoch, den 06.April 2016  haben die Studierenden der HFS 1 an dieser „Pflichtveranstaltung“ teilgenommen. Jedoch war diese Schulung ganz anders als sonst….

Herr Diede von der Firma Ecolab hielt den Vortrag am Vormittag ab. Zunächst stellte er sich kurz vor und erzählte uns von seinem Werdegang. Seinen beruflichen Lebensweg hat er mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger begonnen, danach eine Weiterbildung zum Gesundheitsaufseher, besser bekannt als „Lebensmittelkontrolleur“. Seit mehr als zwanzig Jahren ist er nun bei der Firma Ecolab tätig und zuständig für Hygieneschulungen.

Herr Diede ging mit den Studierenden alle zu vermittelnden Punkte durch, die in solch einer Schulung vorgesehen sind. Den Vortrag lockerte er durch seine vielen Erfahrungsberichte und Beispiele aus dem Hotelalltag auf. Er vermittelte der HFS 1, welche Verantwortung die Mitarbeiter in der Hotellerie haben und welche wichtige Rolle die Hygiene dabei spielt.

Jedem ist bekannt sich nach dem Toilettengang die Hände zu waschen. Nicht nur der Gedanke, der Koch bereitet das Essen mit ungewaschenen Händen zu, ist unappetitlich. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass deswegen Krankheiten übertragen werden, ist sehr hoch.

Das Norovirus beispielsweise ist schon Tage vor dem Ausbruch der Symptome im Körper und wird über den Darm ausgeschieden. Wenn dann keine Händehygiene stattfindet, kann sich das Virus auf die Lebensmittel übertragen und wird ungehindert vom Gast aufgenommen. Deshalb gilt: Hände gründlich waschen und danach desinfizieren.

Genauso kann es passieren, dass der Koch oder die Servicekraft niesen muss. Viele drehen sich um und niesen in die andere Richtung, um nicht das Lebensmittel zu treffen. Dies ist aber ein großer Irrtum – die Bakterien werden mit hoher Geschwindigkeit in einem Radius von 6 Metern durch die Luft geschleudert. Also ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die Bakterien das Lebensmittel  dann treffen. Ein Tipp von Herrn Diede: Drehen Sie sich um und niesen Sie in die Armbeuge oder Hand (danach nicht die Händehygiene nicht vergessen!)

Genauso wichtig ist es, den Arbeitsplatz sauber zu halten. Hier genügt schon die stündliche Reinigung mit klarem Wasser und einem sauberen frischen Lappen. Die Reinigung mit klarem Wasser entfernt schon 99,9 % aller Bakterien. Eine Reinigung mit Desinfektion schafft es, 99,999% aller Bakterien zu beseitigen.

Abschließend unterzog sich die HFS 1 einem Test, um zu sehen, wie gründlich jeder seine Hände desinfiziert hatte. Die Hände wurden mit einem Desinfektionsmittel, das mit im Schwarzlicht leuchtenden Partikeln versetzt war, desinfiziert. Zur Kontrolle hielten die Testpersonen die Hände in einen Kasten, der mit Schwarzlicht ausgeleuchtet war. Oben befanden zwei Löcher, wodurch die Teilnehmer schauten, um erkennen zu können, wie ordentlich das Desinfektions-mittel aufgetragen worden war. Die Klasse kam zu dem Ergebnis: Es ist gar nicht so einfach, jeden Millimeter der Hand mit Desinfektion zu bedecken.

Der Grundsatz von Herrn Diede jedoch lautete: Keine übertriebenen Hygienemaßnahmen mit Desinfektionsmitteln, sondern ein gesundes Verhältnis zur Sauberkeit reicht völlig aus.

(Daniela Scholz HFS 1)