Hat das Fach Deutsch an der Berufsschule seine Berechtigung?

Gerade mit Blick auf eine sich in riesen Schritten wandelnde Kommunikation und rasant entwickelnde Möglichkeiten der „neuen Medien“ kann die Antwort hierauf nur positiv ausfallen. Sprachliche Kompetenzen sind der zentrale Schlüssel zu einer erfolgreichen Berufsausbildung und späteren Berufsausübung über alle Fachbereiche hinweg. Verkaufs- bzw. Beratungsgespräche, Kommunikation mit Kunden, geschäftliche Korrespondenz, betriebsinterne Kommunikation und Angebotserstellung sind nur einige Stichpunkte, zu denen sich jeder Ansatzpunkte in allen Berufen vorstellen kann.

Alle sprachlichen Kernkompetenzen, die unsere Schülerinnen und Schüler zur erfolgreichen Berufsausübung besitzen müssen, sind der Ausgangspunkt für das Fach Deutsch an der Berufsschule. Ohne Sprache ist erfolgreiches berufliches Handeln nicht möglich. Es ist daher die Verknüpfung von Fachlichem mit Sprachlichem, die unsere Schülerinnen und Schüler fit für die heutige Arbeitswelt macht.

Diese Gedanken greift der Deutschlehrplan für Berufsschulen auf. Er erlaubt eine innerhalb der Fachbereiche individuell auf die entsprechende Berufs- und Schülerklientel angepasste, berufssprachliche Schwerpunktsetzung. Einzelne Unterrichtsinhalte sucht man vergebens, vielmehr lautet der Ansatz, abgeleitet aus den Fachlehrplänen der einzelnen Berufe handlungsorientierte Lernsituationen anzubieten.

Gegliedert ist der Lehrplan dabei in einen Basis-, Regel- und Wahlpflichtlehrplan. Er bietet somit die Möglichkeit, auf unterschiedliche Schülergruppen einzugehen. Die Integration des Prinzips „Berufssprache Deutsch“ und das Globalziel des Lehrplans „Integrierte Sprachbildung als Unterrichtskonzept“ bieten die Grundlage dafür, jeden Schüler mit seinen vorhandenen Sprachkompetenzen abzuholen und passgenau zu fördern.

Fabian Wahler, OStR

(kommissarischer Fachbereichsleiter)

 

Sprachliche Kompetenz als Puzzelteil zur beruflichen Bildung

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